Das Tagebuch der Anne Frank zählt zu den bekanntesten Zeitdokumenten der Welt. Die persönlichen Aufzeichnungen, die von 1942 bis 1944 entstanden sind, haben das jüdische Mädchen zur Symbolfigur für die Opfer des Nationalsozialismus gemacht. Bis zu ihrem vierten Lebensjahr lebt Annelies Marie Frank mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester Margot in Frankfurt am Main. Als die NSDAP 1933 an die Macht kommt, beschließen die Eltern in die Niederlande auszuwandern, um sich mit ihren Töchtern ein neues Leben in Amsterdam aufzubauen. Doch nach dem Einmarsch deutscher Truppen werden 1940 auch dort anti-jüdische Gesetze erlassen und die Lage spitzt sich zu. Als Margot Frank postalisch dazu aufgefordert wird, sich zur Zwangsarbeit zu melden, täuscht die Familie ihre Flucht vor und bezieht am 6. Juli 1942 ein Versteck im Hinterhaus der Firma des Vaters. Kurz darauf stoßen vier weitere Verfolgte zu ihnen. Über zwei Jahre schreibt Anne Frank Briefe an eine imaginäre Freundin namens Kitty in ihr Tagebuch, der sie von dem beengten Zusammenleben und ihren Ängsten berichtet. Am 4. August 1944 wird das Versteck entdeckt und die acht Verfolgten werden deportiert. Anne Frank stirbt im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr Tagebuch wird in über 70 Sprachen übersetzt.